43 Wenn den SWB-Hausmeistern Gegenstände im Flur auffallen, sprechen sie entweder die Mieter persönlich an oder befestigen einen Aufkleber auf den Gegenständen mit dem Hinweis, dass dieser zeitnah entsorgt wird. Falls der Mieter nicht zügig reagiert, ist dringendes Handeln geboten. Je nach örtlicher Situation erfolgt eventuell noch einmal die Kontaktaufnahme durch unsere Kundenbetreuer. Spätestens, wenn auch diese erfolglos bleibt, wird eine externe Firma damit beauftragt, die abgestellten Gegenstände entweder zu entsorgen oder, je nach Art der Gegenstände, einzulagern. Eventuell ist aber auch schnelleres Handeln geboten, so dass ein nochmaliger Klärungsversuch durch unsere Kundenbetreuung nicht erfolgt. Die Kosten für die Beseitigung der Gegenstände werden dem Verursacher in Rechnung gestellt, oder, falls er unbekannt ist, durch die Nebenkostenabrechnung auf die Hausgemeinschaft umgelegt. Aber warum gehen wir als Vermieter so rigoros vor? Zu den Gefahren von abgestellten Gegenständen in den Allgemeinbereichen befragten wir Dennis Goronczy von der Feuerwehr Mülheim (Foto unten rechts): Warum sollte im Flur nichts stehen? Zunächst müssen wir zwischen dem Flur und dem Treppenraum unterscheiden. An den Treppenraum werden höhere brand- schutztechnische Anforderungen gestellt als an Flure, die zum Beispiel durch Türen zum Treppenraum abgetrennt sind. Der Flur ist nach Möglichkeit von Brandlast freizuhalten, da der Flur ein wichtiger Rettungsweg ist. Brandlasten könnten im Falle eines Brandes den Fluchtweg blockieren oder die Ausbreitung von Feuer und Rauch begünstigen, was die Evakuierung erschweren und die Gefahr für Bewohner erhöhen könnte. Wichtig ist unterm Strich, dass die Rettungswege freigehalten werden. Warum sollte auch im Keller auf den allgemeinen Flächen nichts lagern? Auch im Keller sollten auf den allgemeinen Bewegungsflächen keine Gegenstände lagern, um die Flucht- und Rettungswege freizuhalten. Im Falle eines Brandes ist es wichtig, dass die Bewohner schnell und ungehindert den Keller verlassen können. Gelagerte Gegenstände könnten den Fluchtweg blockieren oder als zusätzliche Brandlasten wirken. Wichtig ist die wirksame brandschutztechnische Trennung zwischen dem Keller und dem Treppenraum. Können Gegenstände im Flur im Falle eines Wohnungs- brandes die Gefahr von giftigen Dämpfen erhöhen? Viele alltägliche Gegenstände enthalten brennbare Materialien oder Kunststoffe, die bei hohen Temperaturen giftige Gase und Rauch entwickeln können. Breitet sich ein Brand auf brennbare Gegenstände im Flur aus, tragen diese Gegenstände auch zu einer erhöhten Gefahr durch giftige Gase und Dämpfe bei. Diese gefährlichen Stoffe können nicht nur die Evakuierung erschweren, sondern auch die Gesundheit der Bewohner erheblich gefährden. Warum ist eine Rauchentwicklung gerade im Flur so gefährlich? Flure als horizontale Rettungswege und Treppenräume als vertikale Rettungswege sind sensible Bereiche. Sind sie verraucht, ist die Eigenrettung gegebenenfalls nicht mehr möglich. Rauch ist eine der größten Gefahren bei Bränden, da er die Sicht behindert, zu Panik führen kann und giftige Gase enthält, die Atemwegsbeschwerden bis hin zur Bewusstlosigkeit verursachen können. Ein verqualmter Flur kann die Evakuierung enorm erschweren und die Überlebenschancen verringern. Ein verrauchter Hausflur erschwert wirksame Rettungs- und Löschmaßnahmen. Außerdem kann eine Ausbreitung auf weitere Wohnungen erfolgen, wenn man falsch reagiert und zum Beispiel Wohnungstüren offen lässt. Haben Sie das schon bei Einsätzen erlebt, dass Gegenstände im Flur Rettungskräfte oder Notärzte behindern? Ja, es kommt häufig vor, dass Gegenstände im Flur Rettungskräfte oder Notärzte bei Einsätzen behindern. Blockierte Fluchtwege verzögern die Rettungsarbeiten und erhöhen das Risiko für alle Beteiligten. Meist stehen zu viele Gegenstände in Fluren und Treppenräumen und verhindern so reibungslose Abläufe und im schlimmsten Fall die Selbstrettung von Personen. In Extremfällen kann auch eine schnellere Ausbreitung von Bränden beobachtet werden. Service 43
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