18 miteinander Wuchtig erhob sich das 1967 erbaute, achtgeschossige SWB-Hochhaus am Bottenbruch vor zwölf Jahren noch in die Höhe. Was in den 60er Jahren mit seinen verdichteten Wohnformen angesagt war, entpuppte sich im Laufe der Jahrzehnte als nicht mehr zeitgemäß. Unzureichende Dämmung trieb die Heizkosten in die Höhe, Leitungen und Sanitäranlagen waren in die Jahre gekommen. Nachdem es zunehmend schwieriger wurde, die 96 Wohnungen alle vermietet zu bekommen, entschloss sich die SWB zu einer bisher noch nicht dagewesenen Maßnahme: dem Rückbau der in die Jahre gekommenen Immobilie von acht auf vier Geschosse, mit einem Angebot von 48 modernisierten Wohnungen mit zeitgemäßen Zuschnitten. Es entstanden Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern, die durch öffentliche Förderung auch weiterhin bezahlbar waren. Eine historische Entscheidung Wir blicken zurück: Rückbau des SWB-Hochhauses am Bottenbruch Wiederbezug vor zehn Jahren Ende 2012 begannen die Bauarbeiten, 2014 war der Rückbau beendet und am 1. Juni vor zehn Jahren konnten die neuen – davon nicht wenige „alte“ Mieter – einziehen. Wir blicken mit Mieterin Elfriede Külschbach auf diese Zeit zurück. Sie lebte bereits 45 Jahre in dem damals achtgeschossigen Hochhaus. „Das war auch irgendwann nicht mehr so schön“, erinnert sie sich. Über die Zugänge gelangte man auf außen gelegene Laubengänge, die dem Wetter ausgesetzt waren. Das innenliegende Badezimmer hatte kein Fenster und bestand nur aus einem Schlauch mit Waschbecken, Toilette und Wanne vor Kopf. Hier zog sie mit ihrem Ehemann die beiden Töchter groß. Irgendwann stand Besuch vor der Tür: Ein SWB-Kundenberater eröffnete dem Ehepaar, dass das Hochhaus rückgebaut werden sollte und die Mieter dafür ausziehen mussten. Das Angebot, nach dem Rückbau wieder in den Bottenbruch zurückzuziehen, nahm die Familie an. „Mein Mann wollte zuerst nicht so recht, weil das mit einem erneuten Umzug verbunden war und er damals schon im Rollstuhl saß. Aber die neue Wohnung sollte barrierefrei sein, und das überzeugte ihn dann“, erinnert sich die 85-Jährige. Die SWB kümmerte sich um alles: Sie fand für das Ehepaar eine Wohnung in der Nähe im Randenbergfeld, organisierte und finanzierte den Umzug. Dreieinhalb Jahre lebten die Külschbachs dort. „Wir haben uns da auch sehr wohl gefühlt, auch wenn die Wohnung im zweiten Stock lag und nicht barrierefrei war“, berichtet die alte Dame. Immer mal wieder schauten sie auf der Baustelle vorbei und begutachteten die Fortschritte. Die Wohnung ganz oben im vierten Stock, das sollte ihre werden. „Ich wollte nicht, dass mir noch jemand auf dem Kopf herumtanzt“, lacht die Seniorin. Am 1. Juni 2014 war es dann soweit: Die Külschbachs konnten in ihr neues Domizil einziehen. „Das hat alles super geklappt, die SWB hat sich gekümmert und alles übernommen. Die Küche und alles andere war fertig aufgebaut, als wir in die Wohnung kamen.“ Das Wohnen im neuen Haus hat das Ehe- paar genossen. „Alles war schöner, sauberer und feiner. Und auch alte Nachbarn haben wir getroffen“. Da nahmen sie auch in Kauf, dass die neue Wohnung etwas teurer war als die alte. Dafür aber gab es nicht nur einen grandiosen Weitblick vom geräumigen Balkon, sondern auch ein großes, barrierefreies und rollstuhlgerechtes Bad mit Fenster. Vor zweieinhalb Jahren starb der Ehemann, aber auch allein fühlt sich Elfriede Külschbach hier immer noch wohl. „Im Rückblick“, so betont sie, „haben sich die ganzen Umstände gelohnt“.
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